Die Arbeitsplatz-/Raumbrille

Nahezu zeitgleich mit dem Problem längere Texte ohne Anstrengung zu lesen wird auch die Bildschirmarbeit schwieriger. Früher gab es dann immer eine Nahbrille, deren Stärke so gewählt war, dass sie für beide Entfernungen (meist 40 und 60 cm) passte. In der Anfangszeit ist das auch heute noch eine akzeptable und kostengünstige Lösung. Mit zunehmendem Alter wird der Kompromiss aber schwieriger.

Seitdem es auch kostengünstigere Gleitsichtbrillen gibt und Arbeitgeber sowie Krankenkassen Zuschüsse (teilweise sogar 100%) zahlen, gibt es bessere Alternativen.

Im Prinzip sind es heute immer spezielle Gleitsichtbrillen, die darauf verzichten besonders gute Ergebnisse in der Ferne zu haben, sondern sich auf den individuellen Arbeitsplatz und die vorhandenen die Raumverhältnisse konzentrieren.

Wer viel Kundenverkehr hat und auch schon am Empfangstresen sehen nöchte, wer zur Tür hereinkommt, dafür aber selten längere Texte liest, bekommt andere Gläser, als jemand, der beständig hochkonzentiert feine Details an einem größeren Bildschirm in 80 cm Entfernung beurteilen muss. Und wer wiederum sehr oft viele Kleinteile auf Leiterplatten anlötet, wird eine Arbeitsplatzbrille brauchen, die ihre optimale Leistung bei 40 cm und darunter hat.

Wenn ich Sie also besonders intensiv ausfrage, hat das nichts mit übertriebener Neugierde zu tun und ich bin auch nicht heimlich bei der NSA beschäftigt. Die Fragerei dient nur dazu sicherzustellen, dass Sie die bestmögliche Arbeitsplatzbrille bekommen.

Dass sich der Aufwand lohnt, wird immer wieder deutlich, wenn mir Kunden erzählen, dass mit teilweise über 60 Jahren im Job keinen Unterschied zu den jüngeren Kollegen und Kolleginnen sehen und versehentlich (was man nicht sollte) mit der Arbeitsplatzbrille auch Auto fahren.